Jeder Tag ist ein Verfahren gegen mich. Ich weiß nicht warum und wer sich was davon verspricht.
Montag, 16.09.2006

Einzugsermächtigung - so heißt das Intro zum 1994ger Album der Sterne, In Echt. "Hui", denkt man sich da schaut runter und ließt Offenbarungseid, so heißt das ursprüngliche Outro des Albums - Geht es hier um Geld? Ja aber nicht nur das, das Album ist ein Blick auf das Leben aus einem Winkel der pessimistischen guten Laune und dazu entsprechend tanzbar. Swingender Soulrock mit nachdenklichen sozialkritischen Texten triffts vielleicht, aber reicht natürlich nicht aus.
Die teils vulgäre Sprache stöhrt die Eleganz und Lässigkeit der Texte ganz und gar nicht und passt zur fast schon von Ekel geprägten Beschreibung der Lebensbegleitumstände. Frank Spilker jongliert mit Wörtern und sprachlichen Bildern. Rebellische Bilder vom Aufbegehren gegen das Sytem aber auch von der Tanzfläche der Lieblingsindiediscotek entstehen im Kopf des Hörers. Man soll sich wegbewegen von dem Loch wovor man steht fordert einen das Lied Du darfst nicht vergessen zu essen auf - am besten tanzend. Einen besseren Soundtrack dazu gibt es wohl nicht, die jazzige Chillmusik geht nach einer guten Minute in ein vituoses Geflippe über, zu dem man sich bewegen MUSS. Universal Tellerwäscher folgt darauf und ich denke das der Track wohl vollkommen zurecht so erfolgreich gewesen ist - immer wieder gut anzuhören. Und ich hab das Ende von fickt das System von Live im Westwerk wiedergefunden il silenzio heißt es und beinhaltet neben der Musik, auf die ich immer schwer abgehe bei der Liveplatte einen lustigen kurzen Sprechpart. Auf dem Re-Release gibts dann noch vier zusätzliche Songs. Darunter der extrem lässige HipHop-Song Swinging Safari und das fast punkige Eifersucht spricht. Schön dass die das auch noch draufgepackt haben man hat zwar weniger Originalalbumfeeling aber das rechtfertigen so großartige Songs doppelt und dreifach. Danke möchte man sagen. Dafür dass das Album sogar grau fröhlich machen kann. Ja, fröhliches grau.